Erfahren Sie, wie die Digitalisierung die Baubranche revolutioniert.
Die digitale Transformation verändert die Bauindustrie und das Baugewerbe grundlegend. Immer häufiger kommen am Bau innovative Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und Robotik zum Einsatz. Lesen Sie hier, wie die Digitalisierung in der Baubranche Prozesse optimiert und von welchen Vorteilen Unternehmen profitieren, wenn sie digitale Potenziale erkennen und nutzen.
Angesichts der Herausforderungen, mit denen Unternehmen im Baugewerbe aktuell konfrontiert sind, hat der anfängliche Hype um Bauen 4.0 einer spürbaren Ernüchterung Platz gemacht. Die aktuelle PwC-Studie zu den Herausforderungen der Bauindustrie Deutschlands zeigt, dass die Digitalisierung in der Baubranche ins Stocken geraten ist. Ohne die konsequente Implementierung digitaler Technologien kommt die Branche allerdings nicht vom Fleck und könnte auch im internationalen Vergleich den Anschluss verlieren.
Zunehmender Kostendruck, starke Preisschwankungen, steigende Zinsen, Fachkräftemangel, Materialknappheit, Lieferverzögerungen, gestiegene Kundenanforderungen – die Liste der Herausforderungen für das Bauwesen ist lang. Traditionell agierenden Unternehmen der Baubranche fällt es immer schwerer, alle Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig Gewinne zu erzielen. Auf Dauer wird kein Weg an digitalen Hilfsmitteln vorbeiführen.
Durch eine gezielte Digitalisierung können Bauunternehmen Kosten einsparen, Zeitläufe optimieren, Risiken senken und Umweltbelastungen minimieren. Damit steigern sie zugleich ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihre Attraktivität als Arbeitgeber.
Der Einsatz digitaler Technologien in der Bauindustrie bietet für Unternehmen eine Vielzahl positiver Aspekte. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere die folgenden Vorteile:
Durch Implementierung digitaler Technologien lassen sich viele Prozesse am Bau schneller, einfacher, sicherer und kostengünstiger realisieren. Dadurch steigt die Produktivität, während die Bauzeiten sinken.
Digitale Werkzeuge ermöglichen eine verbesserte Planung und Abwicklung von Bauprojekten. Die Prozesse am Bau werden optimiert und Fehler reduziert, wodurch die Gesamtkosten der Projekte sinken.
Mithilfe digitaler Modelle können Unternehmen Fehler und Risiken bereits im Planungsprozess erkennen und dadurch besser vermeiden. Gleichzeitig sorgen moderne Überwachungstechnologien und autonome Arbeitsgeräte für mehr Sicherheit auf der Baustelle.
Digitale Prozesse erleichtern das Management großer Datenmengen. Cloud-Computing und Prozessautomatisierung gewährleisten eine optimal strukturierte, effiziente Datenverarbeitung.
Mithilfe von Modellierungssoftware und digitalen Zwillingen lassen sich Bauprojekte visualisieren und simulieren. Die dadurch gewonnenen Einblicke helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und alternative Lösungen zu entwickeln. Digitale Technologien können Unternehmen am Bau außerdem Echtzeitinformationen über den Zustand und den Fortschritt ihrer Projekte liefern. Damit ermöglichen sie schnelle und präzise Entscheidungen.
Die Digitalisierung eröffnet Möglichkeiten, nachhaltiger zu bauen. Durch Einbindung umweltfreundlicher Ansätze und mit einer ressourcenschonenden Planung ihrer Prozesse können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck aktiv verkleinern. Obendrein fördert Nachhaltigkeit in der Bauindustrie ein positives Image, das den Erwartungen zukunftsorientierter Kunden gerecht wird.
Plattformen, Apps und Cloud-Lösungen unterstützen die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den am Bauprozess Beteiligten. Hieraus resultieren eine bessere Koordination und eine höhere Transparenz. Durch Nutzung sozialer Medien können Unternehmen zudem Kontakte innerhalb der Branche knüpfen und pflegen und ein erfolgreiches Business-Netzwerk in der Bauindustrie aufbauen.
Um die aktuellen und künftigen Herausforderungen am Bau zu meistern, bedarf es innovativer digitaler Lösungsansätze. Zu den derzeit prägnantesten Digitalisierungstrends in der Bauindustrie zählen:
Building Information Modeling, kurz BIM, ist eine ganzheitliche Methode zur Planung, Umsetzung und Verwaltung von Bauprojekten. Es handelt sich um einen holistischen Prozess, bei dem alle relevanten Daten des Bauobjektes digital erfasst, modelliert und kombiniert werden.
Wichtige Aspekte von BIM sind:
Digitale Modelle: BIM erzeugt digitale Modelle von Bauwerken, in die sowohl geometrische als auch nicht-geometrische Daten einfließen. Damit liefert es die Voraussetzungen für eine präzise Planung und Digitalisierung kompletter Bauprojekte.
Zusammenarbeit: Durch Schaffung einer gemeinsamen Datenumgebung verbessert BIM die Kommunikation und Koordination zwischen den verschiedenen Projektbeteiligten und fördert damit ihre Zusammenarbeit.
Lebenszyklus-Management: BIM berücksichtigt den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks, angefangen von der Planung über den Entwurf und den Bau bis zum Betrieb und zur Wartung.
Beim Common Data Environment handelt es sich um eine zentrale Plattform für das Informationsmanagement. Damit lassen sich sämtliche Daten und Dokumente während des gesamten Lebenszyklus einer baulichen Anlage effizient verwalten. Zusammen mit dem BIM sorgt das CDE für Effizienz, Qualität und Transparenz in Bauprojekten. Es gewährleistet, dass die Daten in Echtzeit ausgetauscht werden und stellt damit ihre Aktualität sicher. Außerdem schützt es die Informationen vor unbefugtem Zugriff.
IoT-Technologien wie Sensoren, smarte Geräte, Drohnen, Roboter und netzwerkfähige Baufahrzeuge und Baumaschinen sind bereits bei vielen Unternehmen der Bauindustrie im Einsatz. Über das IoT lassen sie sich optimal vernetzen, um ihr Potenzial bestmöglich auszunutzen. Das Internet der Dinge kann zudem die intelligente Steuerung von Heizungs-, Belüftungs- und Klimaanlagen in Gebäuden übernehmen.
Künstliche Intelligenz kann helfen, Prozessmuster zu identifizieren und Abläufe zu optimieren. Die generierten Datenmengen bilden die Grundlage für modernisierte Geschäftsprozesse in der Bauindustrie. Zudem lassen sich auf Basis von Datensätzen Probleme effizienter lösen.
Mithilfe des 3D-Drucks gelingt es, Bauteile effizienter und mit geringerem Materialverbrauch zu entwickeln. Dadurch sind die Entwicklungsprozesse flexibler und die Bauteile individuell anpassbar. Mittlerweile beschränkt sich der 3D-Druck nicht mehr nur auf Modelle. Es gibt bereits skalierbare Lösungen zum Druck von Betonbauelementen. Auch komplette Wohnhäuser lassen sich mit dieser Technologie erstellen. Das erste 3D-Druck-Haus Deutschlands steht in der nordrhein-westfälischen Stadt Beckum.
Autonome Maschinen garantieren schnellere Abläufe am Bau, da sie präziser arbeiten als Menschen. Automatisierte Prozesssteuerungen verringern das Verletzungsrisiko und die Personalkosten. Obendrein können sie Unternehmen langfristig helfen, mit dem Fachkräftemangel verbundene Herausforderungen zu bewältigen.
Die fliegenden Minicomputer werden genutzt, um laufende Bauprojekte zu überwachen, zu inspizieren, zu vermessen und zu visualisieren.
App-Anwendungen wie Bau-Apps, Handwerker-Apps, Architektur-Apps und Aufmaß-Apps gehören bereits zum Standard-Equipment vieler Bauunternehmen. Sie erleichtern das Erfassen von Maßen und anderen Daten und sind außerdem nützlich für die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit Auftraggebern und anderen am Bau beteiligten Personen und Unternehmen.