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Baggerführerschein: Wer ihn braucht und wie man ihn erhält

Erfahren Sie, wann ein Baggerführerschein erforderlich ist und welche Vorschriften gelten.

Autor

Luisa

Veröffentlicht am

14 Januar 2025

Bagger kommen auf fast jeder Baustelle zum Einsatz. Aber wer darf die schweren Maschinen eigentlich bedienen? Hier erhalten Sie Informationen dazu, wann ein Baggerführerschein notwendig ist, wo Sie diesen bekommen und was das kostet.

Welche Vorschriften gelten für das Führen eines Baggers?

Welche Qualifikation Baggerführer mitbringen müssen, richtet sich in erster Linie danach, wo der Bagger eingesetzt oder bewegt werden soll. Für Baustellen gelten andere Vorgaben als für den Straßenverkehr. Zudem gibt es Unterschiede zwischen dem gewerblichen und dem privaten Einsatz.

Rechtliche Anforderungen im gewerblichen Bereich

Um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten, unterliegt das Führen eines Baggers in Deutschland verschiedenen Vorschriften und Anforderungen. Das selbstständige Bedienen der Erdbaumaschinen im betrieblichen Einsatz ist laut BG Bau ausschließlich Personen erlaubt, die:

  • das 18. Lebensjahr vollendet haben,

  • sich geistig und körperlich für diese Art der Tätigkeit eignen,

  • im Führen der jeweiligen Maschine unterwiesen wurden,

  • einen Nachweis über ihre fachliche Qualifikation erbracht haben und

  • die zuverlässige Erfüllung der ihnen übertragenen Aufgaben erwarten lassen.

Lehrlinge unter 18 Jahren dürfen Bagger im Rahmen der beruflichen Ausbildung unter ständiger Aufsicht durch erfahrene Personen führen.

Straßenverkehrsordnung und Höchstgeschwindigkeiten

Um Bagger im öffentlichen Straßenverkehr bewegen zu dürfen, müssen Baggerfahrer vom Unternehmer schriftlich beauftragt worden sein und die erforderliche Fahrerlaubnis besitzen.

Einen speziellen Baggerführerschein im Sinne der StVO gibt es in Deutschland nicht. Vielmehr fallen Erdbaumaschinen unter die Kategorie Arbeits- und Landmaschinen. Bei diesen Fahrzeugen richtet es sich nach dem zulässigen Gesamtgewicht und der Höchstgeschwindigkeit, welcher Führerschein benötigt wird. Bagger, die mit maximal 6 km/h unterwegs sind, erfordern keine Fahrerlaubnis. Bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h ist für den Bagger ein Führerschein der Klasse L notwendig. Darüber hinaus gelten dieselben Fahrerlaubnis-Anforderungen wie für Pkw und Lkw.

Baustellen auf Privatgelände

Auf privatem Gelände sind für das Führen eines Baggers weder ein Führerschein noch eine Ausbildung erforderlich, sofern es eine klare Abgrenzung zum öffentlichen Straßenverkehr gibt. Als Grenzen gelten Zäune, Schranken und Tore, aber auch durchgehende Hecken.

Wie bekommt man einen Baggerführerschein?

Was im Allgemeinen als Baggerführerschein bezeichnet wird, ist ein Befähigungsnachweis, der im Rahmen praxisnaher Schulungen und theoretischer Unterweisungen erworben werden kann. Mit den StVO-Führerscheinklassen hat dieses auch als Erdbaumaschinenführerschein, Baumaschinenbedienerausweis, Baggerfahrschein oder Baggerschein bezeichnete Dokument nichts zu tun. Es handelt sich lediglich um den Nachweis, dass der Besitzer fähig ist, einen Bagger effizient und sicher zu bedienen. Zum Fahren des Baggers im Straßenverkehr berechtigt dieser Schein nicht.

Schulungen und Kurse

Das Angebot an Schulungen zum Erwerb des Baggerscheins ist vielfältig. Je nach Anbieter dauern die Qualifikationen zwischen einem Tag und drei Wochen. Der theoretische Teil beinhaltet Themen wie:

  • Aufbau und Funktionsweise von Baggern

  • Betriebssicherheitsprüfung vor und nach dem Einsatz

  • gesetzliche Vorgaben und Sicherheitsvorschriften beim Führen von Baggern

  • Standsicherheit und Baustellensicherung

  • richtiges Verhalten bei Störungen, Gefahrensituationen und Unfällen

  • fachgerechte Bedienung und Wartung

  • sicherer Umgang mit Erdbaumaschinen in öffentlichen Bereichen

Die Praxis kommt in der Ausbildung ebenfalls nicht zu kurz. Sie vermittelt den Teilnehmern der Unterweisungen nicht nur Kenntnisse zur grundlegenden Maschinenbedienung, sondern beinhaltet auch verschiedene Übungen wie:

  • Graben, Anheben und Bewegen von Erdreich und anderen Materialien

  • Fahren in unterschiedlichen Geländearten, Bewältigen von Hindernissen, Manövrieren in engen Bereichen

  • Techniken zum Gewährleisten der Standsicherheit von Erdbaumaschinen, insbesondere in unebenem Gelände

  • Durchführen von Wartungsarbeiten und Identifikation möglicher Probleme

  • Notfallübungen zum Umgang mit Gefahrensituationen, Störungen und Unfällen inklusive Verwendung von Sicherheitsausrüstungen

Neben allgemeinen Übungen kann der Praxisanteil der Schulungen auf bestimmte Baggertypen zugeschnittene Inhalte einschließen. Qualifikationen für Mobilbagger können beispielsweise die Baustellenausfahrt mit Hebezeugbetrieb, eine Straßenfahrt und das Setzen von Verbauelementen beinhalten, während bei Unterweisungen für Raupen- oder Kettenbagger mit Tieflöffel das Herstellen von Böschungen und das Ausheben einer Baugrube trainiert werden.

Die Ausbildung endet mit einer praktischen Prüfung. Wer die Qualifikation erfolgreich abschließt, erhält den Baggerschein, der in der gesamten EU sowie in der Schweiz anerkannt wird. Der Befähigungsnachweis ist unbegrenzt lange gültig.

Kosten und Fördermöglichkeiten

Die Kosten für die Schulung variieren je nach Anbieter und Ausbildungsdauer. Für Personen mit Vorerfahrung gibt es kurze Ausbildungen, die im Extremfall nur einen Tag dauern. Die Kosten dafür liegen meist im mittleren dreistelligen Bereich. Ohne Vorkenntnisse sind die Kurz-Unterweisungen nicht zu empfehlen, da der Praxisanteil sehr gering ist und es daher kaum Möglichkeiten gibt, ausreichend Sicherheit beim Bedienen von Erdbaumaschinen zu erlangen.

Umfassende Ausbildungen für Anfänger erstrecken sich auf bis zu zehn Tage. Hier liegen die Kosten je nach Dauer im oberen dreistelligen bis unteren vierstelligen Bereich. Der Umfang der Schulungen ist deutlich größer, insbesondere in der Praxis.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Baggerführerschein-Kosten zu senken. In vielen Fällen erkennt der Arbeitgeber die Ausbildung als Weiterqualifizierung an, für die er die Kosten übernimmt. Bietet er das nicht von allein an, empfiehlt es sich, aktiv danach zu fragen.

Kommt eine Kostenübernahme durch den Arbeitgeber nicht infrage, gibt es verschiedene Förder- und Steuerabsetzungsmöglichkeiten. Bei zertifizierten Schulungszentren ist häufig die Förderung über einen Bildungsgutschein möglich. Wer die Kosten selbst trägt, kann sie in der Steuererklärung als Ausbildungskosten absetzen.

Grundsätzlich ist es ratsam, verschiedene Anbieter zu vergleichen. Einige bieten die Ausbildung günstiger an als andere. Zum Teil gibt es Frühbucherrabatte. Manchmal sinkt der Preis, wenn die Teilnehmerzahl steigt.

Tipps zum sicheren Bedienen eines Baggers

Das sichere Führen der Erdbaumaschinen erfordert Wissen und Know-how. Daher besteht der erste und wichtigste Tipp darin, den Baggerschein zu machen. Außerdem ist es unverzichtbar, den Bagger vor jedem Einsatz auf Störungen und Schäden zu überprüfen, die richtige Sicherheitsausrüstung zu tragen und den Arbeitsbereich von Hindernissen zu befreien. Personen dürfen sich im Fahr- und Schwenkbereich ausschließlich dann aufhalten, wenn dies aus betrieblichen Gründen unumgänglich ist. Zudem ist es wichtig, die Kommunikation mit den Kollegen aufrechtzuerhalten, die Bedienelemente vorsichtig zu nutzen und auf Standsicherheit zu achten.

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