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Baustellenabsicherung: Wie Sie Ihre Baustelle gegen Diebstahl schützen

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Baustelle vor Diebstahl schützen und wirksame Maßnahmen zur Absicherung umsetzen.

Autor

Luisa

Veröffentlicht am

03 März 2025

Diebstahl auf Baustellen ist keine Seltenheit. Hochwertige Werkzeuge, Maschinen und Baumaterialien können erhebliche Verluste verursachen, wenn sie nicht ausreichend gesichert sind. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine durchdachte Absicherung unerlässlich. Erfahren Sie, welche effektiven Maßnahmen Ihre Baustelle vor unbefugtem Zugriff schützen und wie Sie teure Verluste vermeiden können.

Die wachsende Bedrohung durch Diebstahl auf Baustellen

Angesichts knapper Güter und hoher Materialkosten wird Baustellendiebstahl zunehmend lukrativer. Nicht ohne Grund ist die Baustellenabsicherung im Sinne von Diebstahlschutz ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Bauprojektes.

Aktuelle Entwicklung: Diebstähle auf Baustellen nehmen zu

Gemäß der Statistik des Bundeskriminalamts wurden allein im Jahr 2023 fast 24.000 Fälle von Baustellendiebstahl zur Anzeige gebracht. Dabei ist vor allem ein Anstieg schwerer Diebstahlsdelikte zu verzeichnen. Nicht selten stecken organisierte Diebesbanden hinter den Straftaten.

Verspricht eine Baustelle reiche Beute, ist den Kriminellen kein Aufwand zu groß. Schonungslos verschaffen sie sich Zugang, transportieren Diebesgut jeglicher Größenordnung ab und verursachen oftmals Schäden am Rohbau. Letzteres passiert vor allem beim Diebstahl wertvoller Buntmetalle. Die Diebe entwenden nicht nur unverbaute Materialien, sondern reißen auch bereits verbaute heraus, etwa Dachrinnen und Kabel aus Kupfer. Anschließend verkaufen sie die heiße Ware illegal an Schrotthändler oder bringen sie auf kürzestem Wege ins Ausland.

Kosten und Folgen für Bauunternehmen

Nach Expertenschätzungen entsteht der deutschen Bauindustrie durch Baustellenkriminalität ein jährlicher Gesamtschaden von rund 80 Millionen Euro. Zum finanziellen Aufwand für den Ersatz der gestohlenen Gegenstände gesellen sich indirekte Kosten aufgrund von Projektverzögerungen und erhöhten Versicherungsprämien. Hinzu kommen negative Auswirkungen auf die Reputation und die Geschäftsbeziehungen der betroffenen Unternehmen.

Maßnahmen zur Erhöhung der Baustellensicherheit

Die Baustellenabsicherung gegen Diebstahl schließt verschiedene Strategien ein. Um die Baustellensicherheit effektiv gewährleisten zu können, müssen zunächst potenzielle Gefahren und Sicherheitslücken identifiziert werden. Hierbei hilft eine umfassende Risikoanalyse, bei der beispielsweise folgende Fragestellungen zu klären sind:

  • Wo befinden sich die Zugänge?

  • Wie sind wertvolle Materialien, Werkzeuge, Baumaschinen und sonstige Baustelleneinrichtung gesichert?

  • Reichen die vorhandenen Umzäunungen und Absperrungen aus?

  • Welche Dinge können lohnenswerte Ziele für Diebe darstellen und wie leicht können sie gestohlen werden?

  • Ist die Baustelle zeitweise unbeaufsichtigt?

Abhängig vom Ergebnis sollten Sie eine passende Strategie zur Risikominimierung entwickeln und gezielt umsetzen. Denkbar sind unter anderem folgende Maßnahmen:

Zugangskontrollen und Überwachungssysteme

Ein gut geplantes Zugangssystem stellt sicher, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf Fahrzeug- und Gebäudeschlüssel haben. Die größte Sicherheit für die Baustelle bieten digitale Zutrittskontrollsysteme, die elektronische Schlösser, biometrische Scanner und ähnliche Produkte nutzen. Sie ermöglichen nicht nur eine präzise Kontrolle, sondern dokumentieren auch, wer das Gelände wann betritt und verlässt. Unautorisierte Zutrittsversuche werden erkannt, Unbefugten der Zugang verweigert und zugleich die Steuerzentrale alarmiert.

Ergänzend zur Zugangskontrolle tragen Überwachungskameras und Alarmsysteme zur Baustellenabsicherung bei. Videoüberwachung wirkt auf viele potenzielle Diebe abschreckend und liefert im Fall eines Diebstahls wertvolle Beweise. Moderne Systeme sind in der Lage, ungewöhnliche Aktivitäten festzustellen und eine Live-Warnung an die Leitstelle und die Einsatzkräfte zu senden. Alarmsysteme, die auf Bewegungen oder das Öffnen von Fenstern und Türen reagieren, dienen als weitere Maßnahme zur Baustellensicherheit und ermöglichen im Falle eines unerlaubten Zutritts eine schnelle Reaktion.

Sicherung von Maschinen und Material

Maschinen und Materialien können Sie auf unterschiedliche Weise sichern. Zu den relevantesten Maßnahmen gehören:

  • Bauzäune: Als physische Barriere erschweren die Absperrungen Unbefugten den Zugang zur Baustelle. Besonders wichtig ist diese Form der Baustellenabsicherung, wenn Straßen und öffentliche Wege direkt am Gelände vorbeiführen.

  • Sicherheitsbeleuchtung: Je besser die Baustellenbeleuchtung, desto höher die Sicherheit. Das betrifft sowohl den Arbeits- als auch den Diebstahlschutz. Insbesondere nachts kann eine ausreichende Beleuchtung potenzielle Eindringlinge fernhalten.

  • Warnschilder: Schilder, die auf Sicherheitsmaßnahmen wie Kameras und Alarmanlagen hinweisen, wirken abschreckend auf Gelegenheitsdiebe.

  • Sichere Lagerung: Werkzeuge und Materialien sollten bei Nichtgebrauch in abschließbaren Containern oder Räumen aufbewahrt werden. Eine häufig unterschätzte Maßnahme der Baustellenabsicherung ist das Abziehen der Schlüssel von Baufahrzeugen und -maschinen.

Zusammenarbeit mit Sicherheitsdiensten

Zum Teil kann es sinnvoll sein, die Sicherheit von Baustellen in die Hände professioneller Dienstleister zu legen. Die Sicherheitskräfte sind darauf geschult, potenzielle Sicherheitsrisiken zu erkennen und bei einem Verdachtsfall frühzeitig zu intervenieren, um Diebstähle und andere Vorfälle zu verhindern. Durch ihre physische Präsenz schrecken sie in aller Regel auch Diebe ab, die sich von Absperrungen und Schildern nicht abhalten lassen würden. 

Diese Art der Baustellenüberwachung kann mehr kosten als eine rein technische Überwachung mithilfe von Kameras und Alarmanlagen. Bei großen Baustellen und unübersichtlichem Baugelände kann sie sich aber dennoch rechnen.

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Die Bedeutung der RSA-Regelung für die Baustellensicherung

Viele Maßnahmen der Baustellensicherheit dienen nicht nur dem Diebstahlschutz, sondern auch der Umsetzung der Richtlinien zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA). Das gilt zum Beispiel für Absperrungen, Schilder und die Beleuchtung.

Was ist die RSA und warum ist sie wichtig?

Diese Richtlinien beinhalten Regelpläne für die Baustellenabsicherung im innerörtlichen Bereich sowie auf Landstraßen und Autobahnen. Sie orientieren sich an Szenarien, die in der Praxis häufig vorkommen, und zeigen geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf Baustellen auf. Typische Vorgaben gemäß RSA sind die erforderlichen Sicherheitsabstände sowie die Absicherung des Geländes mit Schildern und Beleuchtung. Vorrangig geht es dabei um folgende Ziele:

  • Schutz des Baustellenpersonals durch Baustellenabsicherung im Straßenverkehr

  • Bereitstellen eines ausreichend großen Platzangebotes für das Ausführen der Bauarbeiten

  • Minimieren der Behinderungen des Straßenverkehrs durch die Bauarbeiten

  • Rechtssicherheit für die Verantwortlichen des Bauprojektes

Umsetzung der RSA zur Erhöhung der Baustellensicherheit

Die Umsetzung der Richtlinien erfordert eine gewissenhafte Planung und Koordinierung. Wie beim Baustelle-Absichern gegen Diebstahl bilden auch hier eine Gefährdungsbeurteilung und das Erstellen eines Sicherheitskonzeptes die Grundlage. Die zu treffenden Maßnahmen müssen mit den Behörden und der Polizei abgestimmt und die Öffentlichkeit über die geplanten Bauarbeiten und eine gegebenenfalls geänderte Verkehrsführung informiert werden.

Absperrungen sind gemäß RSA für Baustellen erforderlich, wenn vor Ort folgende Gegebenheiten vorhanden sind:

  • offene Baugruben oder Gräben

  • unvollendete Gebäude

  • nicht gesicherte Bautreppen

  • Materiallagerplätze

  • Abladeplätze für Abfälle

  • Abstellplätze für Baukrane

  • Sanitärcontainer oder Bauwagen

  • Verkehrswege

Weiterhin sind gemäß RSA verschiedene Schilder zur Gewährleistung der Sicherheit aufzustellen beziehungsweise anzubringen. Dazu zählen nicht nur Verkehrszeichen, sondern auch Hilfsmittel wie Leitbaken und Leitkegel. Diese Elemente müssen entsprechend den RSA-Vorgaben aufgestellt und regelmäßig gewartet werden, um die Sicherheit von Baustellenpersonal und Verkehrsteilnehmern umfassend zu gewährleisten.